David Maupilé wurde 1980 in Kehl am Rhein geboren. Durch seinen französischen Vater und seine deutsche Mutter war er schon immer in zwei Kulturen zu Hause – er lebt und arbeitet heute in Hamburg und Paris. Bereits als Jugendlicher entdeckte er seine Leidenschaft für das „Einfrieren der Zeit“ und begann damit seine Reisen ausgiebig in Fotografien festzuhalten. Nach dem Abschluss der Schule absolvierte er im Jahr 2000 verschiedene Praktika in Hamburg und arbeitete anschließend erst als fester, dann als freier Assistent bei unterschiedlichen Werbe- und Modefotografen in Hamburg und Paris. Parallel dazu begann er mit eigenen Projekten und Reportagereisen. Seine Fotoserien Hund und Besitzer, sowie Vater und Sohn sind die ersten beiden künstlerischen Langzeitprojekte. Auf seinen Reportagereisen in Westsibirien und Peru im Jahr 2005 portraitierte David Maupilé deutsche und österreichische Siedler in ihren Dörfern. Ein Teil seiner Bilder wurde auf Ausstellungen in Berlin, Hamburg und Basel, sowie in verschiedenen Magazinen veröffentlicht.
David Maupilés Bilder sind ein neugieriger Blick, in dessen Zentrum immer der Mensch steht. In seinen Inszenierungen zu Hund und Besitzer sowie Vater und Sohn spielt er mit Gemeinsamkeiten und Gegensätzen. Mit seiner Kamera hält er dabei nicht nur eine sichtbare Oberfläche fest. In der Bildkomposition, in den Gesten und in der Inszenierung des Raumes erschafft er mehrere Ebenen des Ausdrucks. Nur so können seine Bilder die subtilen Beziehungen dieser Paare, die auch immer Gegensätze darstellen, festhalten.
Ganz anders ist sein Reportagewerk zu verstehen. Die Russlanddeutschen in Westsibirien, die Tiroler im peruanischen Bergwald – diese Portraits sind eindringliche Momentaufnahmen. Auch hier spielt der Raum für David Maupilé eine übergeordnete Rolle. Denn nur vor ihrem alltäglichen Hintergrund, im Haus, auf der Straße, bei der Arbeit, kann man etwas über diese Menschen und ihr Leben erfahren. Diese Portraits sind das Ergebnis seines neugierigen Blickes, es sind Bilder einer grenzüberschreitenden Suche, deren Ziel immer wieder das Leben selbst ist.